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Vortrag von BDB-Vizepräsidenten Markus Maichle, IHM, 12.03.2025

Die Meisterpflicht macht den Unterschied

Auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) war der Bundesverband Deutscher Bestatter in diesem Jahr nicht zu übersehen. Bereits am ersten Messetag setzte Vizepräsident Markus Maichle ein denkwürdiges Zeichen für die Meisterpflicht im Bestatterhandwerk.

Für Markus Maichle aus Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg ist völlig klar: Die Meisterpflicht macht den Unterschied. Vor versammeltem Publikum und laufenden Kameras ließ er sich auf einer der Vortragsbühnen der Messe die Haare von einem ungelernten Friseur schneiden – mit einem zu erwartenden Ergebnis.

Haare, so Maichle danach an die Zuschauerinnen und Zuschauer gewandt, wachsen wieder nach. Ein verpatzter Haarschnitt ist ärgerlich, aber mit zunehmender zeitlicher Distanz nicht mehr der Rede wert – vielleicht sogar ein Anlass zum Schmunzeln und Lachen. Beim nächsten Mal weiß man es besser.

Doch bei einer Bestattung gibt es kein nächstes Mal. Wer in einem Trauerfall an eine Bestatterin oder einen Bestatter gerät, die keine berufliche Qualifikation haben, trägt mitunter einen seelischen Schaden davon, so Maichle, der ein Leben lang bleibt. Denn wer den Beruf nicht gelernt hat, der hat nicht gelernt, wie man achtsam und korrekt mit Verstorbenen umgeht – und der hat nicht gelernt, wie man trauernde Angehörige individuell und empathisch begleitet.

„Sehr viele Menschen wissen nicht, dass wir ein Ausbildungsberuf sind“, wies Maichle auf einen grundsätzlichen Missstand hin. Die allermeisten würden eine fachliche Qualifikation als selbstverständlich voraussetzen und darum nicht auf entsprechende Nachweise achten. Das könne fatale Folgen für die Bestattung und den Trauerprozess haben.

Um die Qualität im Handwerk dauerhaft zu gewährleisten und Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher herzustellen, setzt sich der Bundesverband deshalb mit Nachdruck für die Einführung einer Meisterpflicht ein. „Ohne Qualifizierung kein vernünftiger Beruf“, so Maichle im Gespräch auf der IHM, „und ohne Qualifizierung kein Handwerk.“