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Ambulante Intensivpflege bzw. häusliche Intensivpflege

Aktualisiert: 15. Januar 2024 ~ 3 Minuten Lesezeit Veröffentlicht:

Die ambulante Intensivpflege dient der außerklinischen Versorgung von Menschen, die aufgrund lebensbedrohlicher Erkrankungen schwerstpflegebedürftig sind. Erfahren Sie mehr auf unserer Seite.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen der ambulanten Intensivpflege werden schwerstpflegebedürftige Menschen im häuslichen Umfeld versorgt.
  • Das Ziel der ambulanten Intensivpflege besteht vor allem darin, die individuelle Versorgung der Patienten in einem gewohnten Umfeld zu ermöglichen.
  • Die Kosten für die Leistungen der ambulanten Intensivpflege werden von der Krankenkasse und der Pflegeversicherung getragen.

Was bedeutet ambulante Intensivpflege?

Einige Menschen benötigen aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung umfassende Pflege und Betreuung – rund um die Uhr. In solchen Fällen handelt es sich um eine sogenannte Intensivpflege von Patienten. Findet diese nicht in einem Krankenhaus statt, sondern im häuslichen Umfeld, ist von der außerklinischen Intensivpflege die Rede, die auch als häusliche Intensivpflege bezeichnet wird.

Arten der Intensivpflege

Auch wenn pflegebedürftige Menschen eine intensive Versorgung benötigen, haben sie oft den Wunsch, weiterhin zu Hause wohnen zu können und nicht in eine Klinik zu müssen. Gerade vor diesem Hintergrund gilt in der Gesundheitspolitik und Pflege folgender Grundsatz: ambulant vor stationär. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für die außerklinische Intensivpflege.

Intensivpflege zu Hause

Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass die außerklinische Pflege im eigenen Zuhause des Patienten erfolgt. Dabei darf die Versorgung nur von examinierten Pflegefachkräften durchgeführt werden, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben. Der Personalschlüssel für die ambulante Intensivpflege durch geschultes Pflegepersonal liegt bei 1:1. Das bedeutet, dass sich eine Pflegefachkraft um eine pflegebedürftige Person kümmert. Daher wird diese Form der ambulanten Intensivpflege auch als 1:1-Intensivpflege bezeichnet.

Intensivpflege in einer Wohngruppe

Manchmal ist die Intensivpflege im häuslichen Umfeld nur schwer realisierbar. In solchen Fällen gibt es eine gute Alternative – die professionelle Versorgung in speziellen Wohngemeinschaften für Intensivpatienten. So gibt es unter anderem sogenannte Beatmungs-WGs, in denen Beatmungspatienten untergebracht und im Rahmen einer wohnlichen Umgebung versorgt werden können. In solchen Einrichtungen werden in der Regel mehrere Patienten gleichzeitig von einer Pflegekraft betreut. Daher liegt der Personalschlüssel meist bei 1:2 oder 1:3.

Intensivpflege in Pflegeheimen

Es gibt auch Pflegeheime, in denen die Intensivpflege von Patienten möglich ist. Solche Pflegeheime verfügen über entsprechende Abteilungen mit geschultem Personal.

Leistungen der Intensivpflege

Der Pflegebedarf kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ausfallen. Daher ist es wichtig, dass die Anforderungen an die Intensivpflege individuell abgestimmt werden. Bestimmte Leistungen sollten jedoch grundsätzlich abgedeckt sein. Dazu gehören folgende Leistungen:

Exemplarische Leistungen der häuslichen Pflege

  • Überwachung des Gesundheitszustandes
  • Im Bedarfsfall entsprechende Behandlungsmaßnahmen (z. B. Reanimation)
  • Sicherer Umgang mit Medizintechnik (z. B. Beatmungsgeräte)
  • Injektionen und Infusionen verabreichen
  • Wundversorgung
  • Blasenkatheter und Magensonden legen
  • Absaugen und Versorgen künstlicher Öffnungen der Luftröhre
  • Körperpflege des Patienten
  • Mobilisation des Patienten

Für welche Patienten ist die außerklinische Intensivpflege geeignet?

Es gibt zahlreiche Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen, für die sich eine außerklinische Intensivpflege eignet. Beispielsweise ist die häusliche Intensivpflege oft eine gute Alternative für Menschen mit …

  • Lähmungen und Querschnittslähmungen,
  • apallischem Syndrom (Wachkoma),
  • fortgeschrittenen Krebserkrankungen,
  • Schädel-Hirn-Traumata und
  • Herzrhythmusstörungen.

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Kosten für die außerklinische Intensivpflege

Grundpflege, Behandlungspflege, hauswirtschaftliche Versorgung: All das umfasst die Aufgaben der außerklinischen Intensivpflege. Eine große Herausforderung, auch monetär betrachtet. Denn diese Leistungen müssen finanziert werden. Doch wer übernimmt eigentlich die Kosten dafür?

Kostenübernahme für Behandlungspflege

Bei der sogenannten medizinischen Behandlungspflege handelt es sich um eine Leistung, die ärztlich auf Rezept verordnet wird. Zum Leistungsumfang gehören etwa die Wundversorgung und Medikamentengabe. Die Kosten für die Behandlungspflege trägt die Krankenversicherung. Wichtig: Versicherte müssen für 28 Tage im Jahr einen Eigenanteil zahlen, der 10 Prozent der Kosten für die Behandlungspflege beträgt. Dabei darf der Eigenanteil jedoch nicht mehr als 10 Euro pro Tag überschreiten.

Kostenübernahme für Pflegeleistungen

Zur Grundpflege von Patienten gehören beispielsweise die Körperpflege und Ernährung. Die Kosten hierfür werden von der Pflegeversicherung getragen. Ein Anspruch auf die Grundpflege besteht für pflegebedürftige Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad. Sofern sich ein Angehöriger um die Grundpflege kümmert, steht diesem ein monatliches Pflegegeld zu. Übernimmt ein ambulanter Pflegedienst die Grundpflege, werden die erbrachten Pflegesachleistungen direkt zwischen dem Pflegedienst und der Pflegekasse abgerechnet.

Häufig gestellte Fragen

Die Versorgung schwerstpflegebedürftiger Menschen außerhalb der Klinik wird als ambulante Intensivpflege bezeichnet.

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