Was ist Palliativpflege?
Bei der Palliativpflege handelt es sich um ein Konzept zur Versorgung und Begleitung von unheilbar kranken Menschen, die im Sterben liegen. Da der Tod der zu betreuenden Palliativpatienten unausweichlich ist, wird die palliative Pflege nicht auf die Heilung ausgerichtet, sondern auf die Steigerung der Lebensqualität in der letzten Lebensphase. Es geht darum, Palliativpatienten einen würdevollen sowie möglichst angst- und schmerzfreien Weg bis zum Lebensende zu ermöglichen.
Unterschied zwischen Palliativpflege und Palliativmedizin
Während sich die Palliativmedizin bei der Behandlung von Patienten auf medizinische Aspekte fokussiert, liegt der Schwerpunkt der Palliativpflege auf der pflegerischen Versorgung. Auch wenn dieser Unterschied besteht, bilden die Palliativmedizin und die Palliativpflege grundsätzlich ein ganzheitliches Konzept zur umfassenden Betreuung von Palliativpatienten.
Aufgabe der Palliativpflege bzw. Palliativmedizin
Welche Aufgabe hat die palliative Pflege?
Wie bereits erwähnt, hat die palliative Pflege nicht die Aufgabe, sterbenskranke Menschen zu heilen, da der bevorstehende Tod der Patienten unausweichlich ist. Die Palliativpflege erfüllt daher nicht den Zweck einer kurativen Therapie. Die Aufgabe besteht darin, Palliativpatienten in der letzten Lebensphase zu begleiten und ihnen die verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Darüber hinaus gehört auch die Begleitung und Unterstützung von Familienangehörigen zu den Aufgaben der Palliativpflege.
Ziele der Palliativpflege bzw. Palliativmedizin
Welche Ziele verfolgt die palliative Pflege?
Das oberste Ziel der Palliativversorgung besteht in der Steigerung der Lebensqualität von Patienten, die im Sterben liegen. Das Wohlergehen des Patienten steht im Mittelpunkt der Pflege. Auf dieses Ziel sind die grundlegenden Therapien der Palliativversorgung ausgerichtet.
Lebensqualität steigern
Um die Lebensqualität von Palliativpatienten zu steigern, gehört es zum therapeutischen Ansatz, die Aktivitäten und Beziehungen zwischen Patienten, Familienangehörigen und Freunden zu fördern. Dadurch sollen schöne Momente in der letzten Lebensphase ermöglicht werden.
Schmerzen lindern
Ebenso kommen in der palliativen Behandlung schmerzlindernde Mittel wie etwa Morphine zum Einsatz. Diese sollen Schmerzen und andere körperliche Beschwerden lindern, wodurch wiederum die Lebensqualität verbessert wird.
Symptome kontrollieren
Zudem geht es in der Palliativversorgung darum, dass das Pflegepersonal Symptome wie beispielsweise Übelkeit und Atembeschwerden kontrolliert und im Bedarfsfall adäquate Maßnahmen ergreift, um das Befinden der Patienten zu verbessern.
Psychologisch unterstützen
Auch die psychologische Unterstützung der Patienten gehört zum Aufgabenbereich der Palliativpflege. Dabei geht es vor allem darum, Patienten Ängste zu nehmen und emotionale Belastungen zu vermeiden.
Familie unterstützen
Nicht zuletzt ist auch die Unterstützung der Familien von Patienten ein Bestandteil der palliativen Pflege. So wird den Familienangehörigen unter anderem dabei geholfen, die emotionalen Belastungen im Umgang mit der Krankheit und dem bevorstehenden Tod des Patienten zu verarbeiten.
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Ambulante Palliativpflege
Welche Möglichkeiten der ambulanten Palliativpflege gibt es?
Viele Patienten, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, möchten oft die ihnen verbleibende Lebenszeit im gewohnten Umfeld verbringen und sich daher im eigenen Zuhause betreuen lassen. Um Patienten diesen Wunsch zu erfüllen, gibt es zwei unterschiedliche Konzepte für die ambulante Betreuung.
Ambulante Palliativversorgung (AAPV)
Einerseits besteht die Möglichkeit, dass sich Pflegekräfte eines ambulanten Pflegedienstes um die häusliche Betreuung von Palliativpatienten kümmern. In solchen Fällen ist von der ambulanten Palliativversorgung die Rede, kurz AAPV. Dabei verfügen die Pflegekräfte über keine spezielle Weiterbildung zur Palliativkraft.
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Andererseits gibt es die sogenannte spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Der Unterschied zur AAPV besteht darin, dass sich im Rahmen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung ausschließlich Fachkräfte mit einer entsprechenden Zusatzqualifikation um die Betreuung von Palliativpatienten kümmern. Meist handelt es sich dabei um ein gesamtes Team, das aus Ärzten, Fachkräften eines Pflegedienstes und Therapeuten besteht.
Stationäre Palliativpflege: Unterschied Palliativpflege und Hospiz
Hospize
Neben der ambulanten Palliativpflege im häuslichen Umfeld von Patienten gibt es auch stationäre Einrichtungen, in denen schwerkranke Menschen am Ende ihres Lebens betreut werden. Zu solchen Einrichtungen gehören beispielsweise Hospize. Auch in einem Hospiz besteht das oberste Ziel der pflegerischen Versorgung darin, Patienten die letzte Lebensphase so angenehm wie möglich zu gestalten. So gehört etwa die Linderung von Schmerzen zum Aufgabenbereich der Versorgung von Palliativpatienten. Der Aufenthalt in einem Hospiz kann bis zu einem Jahr dauern. Ärzte kommen in der Regel zwei bis sechsmal pro Woche zur Visite.
Palliativpflege auf der Palliativstation
Darüber hinaus entwickeln auch Pflegeheime vermehrt Konzepte zur stationären Palliativversorgung und Sterbebegleitung von Patienten. In akuten Fällen bleiben die Patienten etwa zwei Wochen auf der Palliativstation. Hier werden Symptome kontrolliert, eingestellt und die Weiterversorgung des Patienten geplant. Im Gegensatz zum Hospiz ist die ärztliche Betreuung bei der stationären Palliativversorgung intensiver. Visiten finden hier mindestens sechsmal die Woche, teilweise auch täglich, statt.
Kosten für Palliativpflege
Wer trägt die Kosten für die Palliativversorgung im Krankenhaus?
Wenn ein Patient auf einer Palliativstation in einem Krankenhaus versorgt wird, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Aufenthalt.
Wer trägt die Kosten für die Palliativversorgung im Pflegeheim?
Die Kosten für die Palliativversorgung in einem Pflegeheim werden in der Regel ebenfalls von der Krankenkasse übernommen, sofern folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Beim Patienten muss eine unheilbare Krankheit im fortgeschrittenen Stadium vorliegen.
- Die Palliativpflege muss ärztlich verordnet werden.
- Die palliative Pflege muss durch einen Hausarzt, Schmerztherapeuten oder Palliativmediziner gewährleistet sein.
- Geschultes Personal mit Erfahrung in der Palliativpflege muss vorhanden sein.
Häufig gestellte Fragen
Wenn die Palliativpflege im häuslichen Umfeld stattfindet, übernimmt die Krankenkasse des Patienten die Kosten.
Ein Patient muss keinen Pflegegrad haben, um palliativ versorgt zu werden.
Die Palliativpflege ist nicht auf die Heilung von Patienten ausgerichtet. Das Ziel der Palliativpflege besteht darin, die Lebensqualität von Patienten zu steigern, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden.