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Was ist eine Obduktion?
Die Obduktion einer Leiche wird auch Autopsie, Sektion oder innere Leichenschau genannt. Diese wird oft von einem Gericht oder der Staatsanwaltschaft veranlasst, wenn ein Mensch verstirbt und die Ursache für den Tod nicht zweifelsfrei geklärt ist. Eine Obduktion wird aber auch dann durchgeführt, wenn natürliche Todesursachen näher untersucht werden sollen. Um die Todesursache eindeutig festzustellen, wird ein Pathologe oder Rechtmediziner mit der Obduktion beauftragt. Zur gründlichen Untersuchung muss der Körper des Leichnams geöffnet werden.
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Gründe für eine Obduktion
Wann wird eine Obduktion durchgeführt?
Ein Todesfall kann aufgrund natürlicher Umstände eintreten oder die Folge einer Gewalttat sein. Eine Obduktion wird immer dann durchgeführt, wenn eine natürliche Todesursache für das Ableben eines Menschen auf den ersten Blick nicht eindeutig festgestellt werden kann, oder wenn der Verdacht einer Gewalttat besteht, durch die der Todesfall eingetreten sein könnte.
Die unterschiedlichen Arten der Obduktion
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten der Obduktion unterschieden – der klinischen Obduktion und der gerichtsmedizinischen Obduktion.
Die klinische/pathologische Obduktion
Die Obduktion wird auch Autopsie, Sektion oder innere Leichenschau genannt.
Die klinische Obduktion kann zur Klärung der genaueren natürlichen Todesursachen erfolgen. Meist wird die Autopsie in einer Klinik oder einem Krankenhaus von einem Pathologen durchgeführt. Die Sektion des Leichnams bedarf der Einwilligung der Angehörigen, sofern der Verstorbene diese nicht schon selbst zu Lebzeiten erteilt hat, beispielsweise im Rahmen einer Patientenverfügung. Die pathologische Obduktion hat den Zweck, die Todesursache sowie Vorerkrankungen festzustellen. Darüber hinaus dient die innere Leichenschau ebenfalls der Fort- und Weiterbildung von Ärzten und anderem Klinikpersonal.
Die gerichtsmedizinische Obduktion
Stellt der im Rahmen der ersten Leichenschau ausgestellte Totenschein eine ungeklärte oder unnatürliche Todesursache aus, wird von einem Gericht oder der Staatsanwaltschaft die gerichtliche Obduktion angeordnet. Denn im Rahmen der Autopsie muss festgestellt werden, ob es sich bei der Todesursache beispielsweise um ein Tötungsdelikt handelt, oder ob der Tod die Folge eines Unfalls war. Ebenso wird der genaue Todeszeitpunkt ermittelt, da dieser unter anderem für weiterführende, kriminalistische Untersuchungen wichtig ist. Die gerichtlich angeordnete Autopsie wird in der Rechtsmedizin durchgeführt.
Ablauf der Obduktion
Grundsätzlich gliedert sich die Autopsie eines Leichnams in zwei Teilbereiche – die äußere und die innere Leichenschau. Die äußere Untersuchung des Körpers wird zuerst durchgeführt. Danach folgt die innere Leichenschau.
Die äußere Obduktion
Wie der Name verrät, werden bei der äußerlichen Sektion alle äußerlichen Merkmale der Leiche in Augenschein genommen und vom Pathologen bzw. Rechtsmediziner dokumentiert.
Die innere Obduktion
Im Rahmen der inneren Obduktion werden der Schädel und die Bauchhöhle des Leichnams geöffnet, sodass die Organe genauer untersucht werden können. Dazu muss der Pathologo oder Rechtsmediziner zunächst einen Y- oder T-förmigen Schnitt am Oberkörper des Leichnams durchführen sowie das Brustbein und die Rippen entfernen. Erst dann können die einzelnen Organe entnommen und genau auf Veränderungen oder Auffälligkeiten hin in Augenschein genommen werden. Alles wird akribisch dokumentiert.
Was passiert nach der Obduktion?
Im Anschluss an die äußere und innere Leichenschau werden die der Leiche entnommenen Organe wieder zurück in den Körper gelegt. Eventuell entstandene Hohlräume werden mit Zellstoff aufgefüllt, um die natürliche Form des Körpers zu erhalten. Der Y-Schnitt oder T-Schnitt wird vernäht und im Anschluss der Leichnam gewaschen. Im letzten Schritt verfasst der Pathologe oder Rechtsmediziner einen ausführlichen Obduktionsbericht, der detailliert alle Ergebnisse der Autopsie festhält.
Bestattung nach der Autopsie
Nach der Autopsie kann der Verstorbene von einem Bestatter angekleidet und in einen Sarg gelegt werden. Je nachdem, wie die Bestattung gewünscht wird, kann der Verstorbene danach zur Einäscherung in ein Krematorium überführt werden, oder für die Beerdigung in einem Sarg vorbereitet werden.
Kosten einer Obduktion
Wer trägt die Kosten der Obduktion?
Wer die Kosten für eine Autopsie zu tragen hat, ist abhängig davon, wer diese in Auftrag gibt. Für die Anordnung einer Obduktion durch einen Arzt muss das zuständige Krankenhaus die Kosten für die Autopsie übernehmen. Die Kosten der gerichtlich angeordneten Obduktion werden von der öffentlichen Hand übernommen.
Es kommt vor, dass auch Angehörige eine Autopsie veranlassen, wenn diese Gewissheit über die Todesumstände eines geliebten Menschen bekommen möchten. Wird die Sektion von Angehörigen in Auftrag gegeben, müssen diese auch die Kosten dafür tragen.
Häufig gestellte Fragen
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Elke Herrnberger ist als Pressesprecherin für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes Deutscher Bestatter und seiner angeschlossenen Gesellschaften zuständig.
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