Was ist eine Totenwache?
Eine Totenwache ist ein Trauerritual zur Abschiednahme von Verstorbenen. Die Ehrenbekundung für Verstorbene wurde ursprünglich zu Hause am Totenbett oder im Rahmen einer offenen Aufbahrung im Sarg praktiziert. Angehörige und Freunde kamen zusammen, teilten ihre Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen und sprachen Fürbitten für Verstorbene, um sich ehren- und würdevoll zu verabschieden. Auch das Gebet für Verstorbene gehörte zur Praxis der Abschiednahme. Die Totenwache konnte einige Zeit andauern, oft ein paar Tage bis zum Begräbnis des Verstorbenen. Das Trauerritual hat eine lange Tradition und ist ein Bestandteil der Trauerkultur.
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Die Totenwache und ihre Ursprünge
Am Totenbett das Gebet für Verstorbene sprechen
Die Anfänge der Totenwache als Trauerritual gehen bis ins Mittelalter zurück. Im Rahmen des meist religiös motivierten Rituals war es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts üblich, nach dem Tod eines geliebten Menschen in den eigenen vier Wänden vom Verstorbenen Abschied zu nehmen. Das Gebet für Verstorbene und Fürbitten von Angehörigen und Freunden gehörten zum Brauch. Trauernde sprachen Fürbitten und Gebete für Verstorbene direkt am Totenbett. Manchmal wurden Verstorbene zur Abschiednahme auch in einem Sarg aufgebahrt.
Totenwache als Begriff
Damals hatte der Begriff “Totenwache“ noch nicht die Bedeutung der allgemeinen persönlichen Abschiednahme von Verstorbenen. Die Bezeichnung leitet sich vielmehr vom Ablauf des Rituals ab. Denn nach dem Tod eines Menschen verblieben die Angehörigen und Freunde, die in einem engen Verhältnis zum Toten standen, im Rahmen einer Nachtwache beim Leichnam. Die Wachen hatten den Zweck, die Leistungen und das Leben des Verstorbenen zu würdigen. Oft wurden von den Angehörigen und Freunden Anekdoten aus dem Leben des Verstorbenen erzählt. Speisen und Getränke gehörten zum oft geselligen Beisammensein, das an den heutigen Leichenschmaus erinnert.
Verlagerung der Totenwache
Die Totenwache am Totenbett oder am offenen Sarg wurde oft mit vielen Menschen und in kleinen Räumen abgehalten, in denen es recht schnell sehr warm werden konnte. Schlechte hygienische und sanitäre Umstände in den persönlichen Räumlichkeiten waren ein Grund dafür, dass das Trauerritual immer öfter in Leichenhallen oder Leichenkapellen praktiziert wurde.
Wie lange dauerte eine Totenwache?
Auch wenn die Totenwache in ihren Ursprüngen eine Nachtwache war, konnte diese einige Zeit in Anspruch nehmen und sich über mehrere Tage erstrecken, bis hin zur Beerdigung des Verstorbenen.
Totenwache zur Trauerbewältigung
Das Gebet für Verstorbene als Teil der Trauerbewältigung
Das Beisammensein zur Abschiednahme und das Gebet für Verstorbene können Angehörigen und Freunden Trost spenden und das Gefühl geben, nicht mit ihrer Trauer allein zu sein. Deshalb ist die Totenwache nicht nur als ein Ritual zur Abschiednahme von Verstorbenen zu verstehen. Darüber hinaus kann eine Totenwache auch als ein Ritual betrachtet werden, das der Trauerbewältigung dient.

Totenwachen heutzutage
Heute wird im allgemeinen Sprachgebrauch jegliche Form der Abschiednahme von Verstorbenen als Totenwache bezeichnet. Doch der ursprünglichen Totenwache kommt heute die Abschiednahme im Rahmen einer offenen Aufbahrung im Sarg am nächsten. Diese kann an unterschiedlichen Orten stattfinden und je nach Wunsch von einem Bestatter gestaltet und organisiert werden.
- Aufbahrung zu Hause
- Aufbahrung im Bestattungsinstitut
- Aufbahrung in der Friedhofskapelle
- Aufbahrung in der Trauerhalle
Oft wird heute von gläubigen Menschen zur Abschiednahme von Verstorbenen der christlichen Tradition nach der Rosenkranz gebetet.
Häufig gestellte Fragen
Eine Totenwache ist ein Trauerritual zur Abschiednahme von Verstorbenen. Ursprünglich war die Totenwache eine Nachtwache beim Leichnam des Verstorbenen. Heute fasst man jegliche Form der Abschiednahme von Verstorbenen unter dem Begriff zusammen.
Eine Totenwache konnte mehrere Tage bis zur Beerdigung des Verstorbenen andauern.
Ursprünglich wurden im Rahmen von Totenwachen Gebete und Fürbitten für Verstorbene gesprochen. In oft geselligem Beisammensein erzählte man sich bei Speisen und Getränken auch Anekdoten aus dem Leben des Verstorbenen. Der Charakter des ursprünglichen Trauerrituals erinnert daher an den heutigen Leichenschmaus.