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Seelenamt, Seelenmesse und Sechswochenamt: Eine spezielle Form von Gedenkgottesdienst

Aktualisiert: 15. Januar 2024 ~ 3 Minuten Lesezeit Veröffentlicht:

Das Seelenamt wird auch als Seelenmesse bezeichnet. Wir informieren Sie ausführlich über die besondere Form des Gedenkgottesdienstes für Verstorbene.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt unterschiedliche Formen des Gottesdienstes. Eine davon: das sogenannte Seelenamt.
  • Im Mittelpunkt eines Seelenamts steht die Freisprechung Verstorbener von ihren Sünden, um den Aufenthalt der Seele im Fegefeuer zu verkürzen.

Was ist ein Seelenamt?

Das Seelenamt ist eine spezielle Form des Gedenkgottesdienstes. Seine Namensgebung verdankt das Seelenamt der römisch-katholischen Kirche. Das Seelenamt dient nicht nur dem Zweck, Verstorbenen zu gedenken und diese in Erinnerung zu behalten. Der christlichen Vorstellung nach soll es ebenso dazu beitragen, den Aufenthalt Verstorbener im Fegefeuer zu verkürzen. Das auch als Totenmesse bezeichnete Seelenamt kann sowohl ohne als auch mit einer Begleitung durch einen Chor abgehalten werden. Wird eine Totenmesse bzw. ein Seelenamt von einem Chor begleitet, ist von einem Requiem die Rede. Dieser Ausdruck geht auf eine Liedzeile zurück, die zu Beginn einer Totenmesse gesungen wird. Die Zeile lautet: „Requiem aeternam dona eis, Domine“, was ins Deutsche übersetzt „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe“ bedeutet.

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Messstipendium für das Seelenamt

Ein sogenanntes Messstipendium ist eine besondere Form der Aufwendung Gläubiger an die Kirche. Für eine Zahlung an die Kirche bitten Gläubige um eine Messe mit Intention. Das bedeutet, dass bei der Messe ein besonderes Anliegen vorgetragen werden soll. In der Regel handelt es sich dabei um eine Fürbitte für einen Verstorbenen, sprich ein Seelenamt. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, durch eine Einmalzahlung um eine regelmäßige Erinnerung an Verstorbene in Form einer jährlichen Messe von der Kirche zu bitten. Die jährlichen Messen werden als Jahrzeiten bezeichnet und von der Kirche im sogenannten Seelbuch eingetragen.

Seelenamt und Auferstehungsamt: Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen einem Seelenamt und einem Auferstehungsamt besteht im Zweck der Fürbitten für Verstorbene. Ein Seelenamt zeichnet sich durch seinen Bußcharakter aus. Nach dem Tod des Verstorbenen soll dieser von seinen Sünden freigesprochen werden. Das steht im Mittelpunkt der Fürbitte. Ein Seelenamt dient daher dazu, den Verstorbenen nach dem Todesfall vor dem Jüngsten Gericht zu verschonen.

Hingegen dazu besteht der inhaltliche Schwerpunkt eines Auferstehungsamtes in dem Glauben an die Auferstehung. Deshalb ist auch das Wort "Auferstehung" in der Bezeichnung "Auferstehungsamt" aufgeboben. Oft hilft das Auferstehungsamt Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung, weil die Fürbitte den Glauben an ein Leben nach dem Tod, also an die Wiederauferstehung des Verstorbenen, bekräftigt.

Je nachdem, ob ein Seelen- oder Auferstehungsamt gehalten wird, unterscheidet sich auch die Gestaltung der Kirchenräume. Für ein Seelenamt werden Kirchenräume mit schwarzen oder violetten Stoffen geschmückt. Bei einem Auferstehungsamt liegt der Fokus auf der Farbe Weiß.

Das Sechswochenamt / 6-Wochenamt

Eine spezielle Form des Seelenamtes ist das sogenannten Sechswochenamt. Die Bezeichnung verrät, dass die heilige Messe der katholischen Kirche 6 Wochen nach dem Tod eines Verstorbenen zu dessen Gedenken gefeiert wird. Ein Zweck des 6-Wochen-Amt ist die Markierung des Endes der ersten Trauerphase der Hinterbliebenen. Darüber hinaus steht das Sechswochenamt für die Hoffnung, dass Verstorbene nach ihrem Tod in ewiger Ruhe und in Gottes Frieden leben. 

Beispiele für Seelenämter

Jährlich zelebriert der Papst im November ein Seelenamt für kirchliche Würdenträger wie Bischöfe und Kardinäle. Die Fürbitten werden im November abgehalten, weil das traditionell der Monat ist, in dem der Verstorbenen gedacht wird. Es gibt auch in normalen Gemeinden Seelenämter, um Verstorbenen zu gedenken. So wird oft im Rahmen der sonntäglichen Eucharistiefeiern Gemeindemitgliedern gedacht, die in den vergangenen Wochen verstorben sind.

Häufig gestellte Fragen

Ein Seelenamt ist eine bestimmte Art von Gedenkgottesdienst für Verstorbene. Im Rahmen eines Seelenamtes werden oft Fürbitten für Verstorbene gesprochen. Dabei haben die Fürbitten den Zweck, Verstorbene von ihren Sünden freizusprechen, wodurch der Aufenthalt im Fegefeuer verkürzt werden soll.

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Während im Rahmen eines Seelenamtes um die Freisprechung der Sünden Verstorbener und um die Verschonung vor dem Aufenthalt im Fegefeuer gebeten wird, legt das Auferstehungsamt den Fokus auf die Fürbitte um die Wiederauferstehung von Verstorbenen.

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