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Urnenbeisetzung & Urnenbestattung: Ablauf einer Urnenbeisetzung

Aktualisiert: 15. Januar 2024 ~ 7 Minuten Lesezeit Veröffentlicht: 29. Juni 2018

Es gibt unterschiedliche Varianten für die Bestattung eines verstorbenen Menschen. Neben einer klassischen Erdbestattung im Sarg gibt es die Möglichkeit einer Urnenbeisetzung, die eine Feuerbestattung voraussetzt.

Elke Herrnberger
Geschrieben von: Elke Herrnberger

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Urnenbeisetzung setzt eine Feuerbestattung voraus, für die grundsätzlich eine Willenserklärung des Verstorbenen oder der Angehörigen vorliegen muss.
  • Im Rahmen von Urnenbeisetzungen sind zahlreiche Bestattungsvarianten möglich, darunter beispielsweise See- und Baumbestattungen.
  • Wie hoch die Kosten für eine Urnenbeisetzung sind, hängt maßgeblich von den individuellen Wünschen für die Bestattung ab.
  • In Deutschland ist es aufgrund der gesetzlichen Regelungen nicht erlaubt, Urnen mit der Asche von Verstorbenen zu Hause aufzubewahren.

Was ist eine Urnenbeisetzung?

Nach dem Tod eines Menschen muss dieser bestattet werden. Dafür stehen unterschiedliche Bestattungsarten zur Verfügung, beispielsweise die klassische Erdbestattung im Sarg. Neben der klassischen Beerdigung gibt es eine weitere Bestattungsart: die Feuerbestattung. Im Rahmen dieser Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt, daher auch die Bezeichnung als Urnenbeisetzung.

Voraussetzungen für eine Urnenbeisetzung

Die Feuerbestattung ist also die Grundvoraussetzung für jede Art der Urnenbeisetzung. Wer sich bereits zu Lebzeiten für eine Feuerbestattung entscheidet und den eigenen Wunsch gewahrt wissen will, sollte eine entsprechende Kremationsverfügung verfassen. Denn liegt keine Kremationsverfügung vor, entscheiden im Zweifelsfall die nächsten Angehörigen über die Bestattungsart. Gibt es eine entsprechende Willenserklärung zur Feuerbestattung, kann der Verstorbene in ein Krematorium überführt und dort eingeäschert werden. Nach der Kremation findet dann die eigentliche Beisetzung der Asche in einer Urne statt.

Grabstätten für eine Urnenbeisetzung

Für die Urnenbeisetzung gibt es unterschiedliche Orte für die Bestattung bzw. verschiedene Grabarten. So kann die Urne beispielsweise in einem Urnengrab auf einem Friedhof beigesetzt werden. Auch die überirdische Beisetzung der Urne in einem Kolumbarium ist möglich. Darüber hinaus gibt es zahlreiche naturnahe Bestattungsvarianten für eine Urnenbeisetzung, etwa die Seebestattung und die Baumbestattung. Diese Bestattungsvarianten bieten einen alternativen Beisetzungsort zum Friedhof.

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Was ist eine Urne?

Urnen können sich sowohl in der Gestaltung als auch in der Form sowie im Material unterscheiden. 

Nach einer Feuerbestattung wird die Asche des Verstorbenen direkt im Krematorium in eine Aschekapsel gefüllt. Im Anschluss daran wird wiederum die Kapsel mit der Asche des Verstorbenen für die eigentliche Beisetzung in ein größeres Behältnis gegeben – in die sogenannte Urne.

Urnen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Dabei können sie sich sowohl in der Gestaltung als auch der Form sowie im Material unterscheiden. Für die Beisetzung in einem Urnengrab auf einem gewöhnlichen Friedhof stehen beispielsweise Behältnisse aus Keramik oder Marmor zur Wahl. Bei einer Seebestattung oder Baumbestattung sind hingegen nur Urnen aus Materialien zugelassen, die biologisch abbaubar sind.

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Ablauf und Dauer einer Urnenbeisetzung

Es ist üblich, dass vor der Beisetzung eine Trauerfeier stattfindet. In diesem Rahmen können Angehörige, Freunde und Bekannte vom Verstorbenen Abschied nehmen.

Die Urne zum Urnengrab bringen

Angehörige können als Ausdruck ihrer persönlichen Abschiednahme die Urne des Verstorbenen zur letzten Ruhestätte tragen.

Im Anschluss an die Abschiednahme wird die Urne zur Grabstätte getragen. Das kann sowohl von einem Friedhofsmitarbeiter als auch vom Bestatter übernommen werden. Aber auch Angehörige können als Ausdruck ihrer persönlichen Abschiednahme die Urne des Verstorbenen zur letzten Ruhestätte tragen, sofern es ihr ausdrücklicher Wunsch ist.

Beisetzung der Urne

An der Grabstelle wird die Urne dann beigesetzt, und oft werden noch ein paar letzte, tröstende Worte gesprochen. Nach der Beisetzung kommen die Trauernden beim sogenannten Leichenschmaus zusammen und gedenken dem Verstorbenen. Oft werden in persönlichen Gesprächen Erinnerungen an schöne Momente mit dem Verstorbenen ausgetauscht, aber auch die Trauer über den Verlust des geliebten Menschen wird geteilt. Der gegenseitige Beistand ist ein wichtiger Teil der Trauerhilfe und Trauerbewältigung, da Angehörige, Freunde und Bekannte gleichermaßen merken, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind.  

Ablauf einer Urnenbeisetzung im Überblick

  • Trauerfeier
  • Die Urne zur Grabstelle tragen
  • Letzte Worte der Erinnerung und des Abschieds werden gesprochen
  • Hinablassen der Urne in die Grabstätte
  • Zusammenkunft der Trauergemeinde beim Leichenschmaus

Dauer der Urnenbeisetzung

Eine Trauerfeier dauert in der Regel zwischen einer halben bis zu einer Stunde, die Beisetzung der Urne nimmt ebenfalls circa eine halbe Stunde in Anspruch. Somit sollten Trauergäste ungefähr 90 Minuten für die Teilnahme an einer Bestattung einplanen.

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Trauerfeier zur Urnenbeisetzung

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine individuelle Trauerfeier, die der Persönlichkeit des Verstorbenen gerecht wird.

Trauerfeier vor der Einäscherung

Wird die Asche eines Verstorbenen in einer Urne beigesetzt, dann haben Angehörige die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob die Trauerfeier vor oder nach der Einäscherung stattfinden soll. Das macht einen großen Unterschied. Denn findet die Trauerfeier vor der Kremation statt, kann sich die Trauergesellschaft beispielsweise im Rahmen einer offenen Aufbahrung im Sarg vom Verstorbenen verabschieden und diesen ein letztes Mal sehen bevor die Einäscherung und die Beisetzung stattfinden. Oft ist die Abschiednahme von Angesicht zu Angesicht aus trauerpsychologischer Sicht wichtig, weil viele Angehörige dadurch ihre Trauer besser verarbeiten können.

Bei der Organisation und der Gestaltung der Trauerfeier hilft der Bestatter gerne. Die Trauerhalle kann mit schönen Blumen dekoriert werden, damit Angehörige, Freunde und Bekannte in einem angemessenen Umfeld vom Verstorbenen Abschied nehmen können. Auch die Lieblingsmusik des Verstorbenen kann gespielt werden. Ebenso ist es möglich, einen Trauerredner zu beauftragen, der im Rahmen der Abschiednahme tröstende Worte an die Trauergemeinschaft richtet und gleichzeitig an den Verstorbenen erinnert. Lassen Sie sich im Bestattungsinstitut Ihres Vertrauens hinsichtlich der Ausrichtung der Trauerfeier persönlich beraten.

Trauerfeier nach der Einäscherung

Natürlich kann die Trauerfeier auch nach der Kremation stattfinden, wenn sich die Asche des Verstorbenen bereits in einer Urne befindet. Auch dann sorgt der Bestatter gerne für eine passende Umgebung, in der vom Verstorbenen Abschied genommen werden kann.    

Arten der Urnenbeisetzung

Neben einer klassischen Erdbestattung im Sarg gibt es zahlreiche Varianten der Urnenbeisetzung. Beispielsweise kann eine Urne überirdisch in einem Kolumbarium verwahrt werden. Auch die Beisetzung in der Natur ist möglich. Vielen gefällt dieser Gedanke, sodass immer mehr Menschen bereits zu Lebzeiten die eigene Beerdigung planen und für eine Bestattung in der Natur vorsorgen. Daher steigt beispielsweise die Zahl der Baumbestattungen und Waldbestattungen. Darüber hinaus gibt es weitere naturnahe Varianten der Urnenbeisetzung, etwa die Seebestattung.  

Exemplarische Beisetzungsarten für Urnen im Überblick

  • Urnenbeisetzung in einem Kolumbarium
  • Beisetzung im Rahmen einer Baumbestattung auf einem klassischen Friedhof
  • Urnenbeisetzung auf einem Waldfriedhof
  • Urnenbeisetzung im Rahmen einer Seebestattung

Darf man eine Urne mit nach Hause nehmen?

Das deutsche Recht erlaubt es nicht, die Urne samt Asche des Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen.

Viele Menschen fragen sich, ob die Urne samt der Asche eines Verstorbenen mit nach Hause genommen werden darf. Die gesetzliche Regelung in Deutschland ist klar: Ob Erdbestattung in einem Sarg oder Beisetzung in einer Urne – Verstorbene müssen hierzulande auf einem Friedhof beigesetzt werden. Zwar gibt es im Rahmen von Urnenbeisetzungen alternative Beisetzungsorte zum Friedhof, doch ausgeschlossen ist, dass Angehörige die Urne samt Asche des Verstorbenen mit nach Hause nehmen dürfen. 

Häufig gestellte Fragen

Die Kosten für eine Urnenbeisetzung lassen sich nicht pauschal beziffern, da die Kosten jeder Bestattung maßgeblich von den individuellen Gestaltungswünschen abhängen. Doch oft sind die Bestattungskosten für eine Urnenbeisetzung geringer als die anfallenden Kosten für eine Erdbestattung. Das liegt unter anderem daran, dass die Kosten für ein vergleichsweise kleines Urnengrab in der Regel geringer ausfallen als für ein größeres Sarggrab. Zudem sinken durch die Größe von Urnengräbern oft auch die Kosten für die Grabpflege. Auch wenn das der Fall ist, sind die Bestattungskosten für eine Urnenbeisetzung im Vergleich zu den Kosten für eine klassische Erdbestattung nicht zwangsläufig geringer.

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Eine Trauerfeier dauert in der Regel zwischen einer halben bis zu einer Stunde, die Beisetzung der Urne nimmt ebenfalls circa eine halbe Stunde in Anspruch. Somit sollten Trauergäste ungefähr 90 Minuten für die Teilnahme an einer Bestattung einplanen.

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In der Regel findet vor der Beisetzung eine Trauerfeier statt. In diesem Rahmen können Angehörige, Freunde und Bekannte vom Verstorbenen Abschied nehmen. Darüber hinaus laufen Urnenbeisetzungen meist folgendermaßen ab:

Ablauf einer Urnenbeisetzung im Überblick

  • Trauerfeier
  • Die Urne zur Grabstelle tragen
  • Letzte Worte der Erinnerung und des Abschieds werden gesprochen
  • Hinablassen der Urne in die Grabstätte
  • Zusammenkunft der Trauergemeinde beim Leichenschmaus

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Die Urnenbeisetzung kann einige Tage bis Wochen nach der Einäscherung des Verstorbenen durchgeführt werden. Die Hinterbliebenen können dabei selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für die Beisetzung ist und in welchem Rahmen diese stattfinden soll.

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Der in Deutschland oft ins Wort geführte „Friedhofszwang“ wird immer wieder als Bevormundung des Staates angesehen und kritisiert. Dabei wird übersehen, dass die Präferenz der Bestattung von Verstorbenen auf öffentlich ausgewiesenen Flächen und Friedhöfen aus gutem Grund gewachsene Tradition ist. Es geht dabei um eine Vielzahl kultureller, trauerpsychologischer und hygienischer Aspekte, die zu berücksichtigen sind (z. B. Gewährleistung eines stetigen Zugangs zum Grab für alle Angehörigen oder die Frage, was mit der Urne passiert, wenn der „Besitzer“ der Urne selber verstirbt).

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Elke Herrnberger
Artikel geschrieben von: Elke Herrnberger

Elke Herrnberger ist als Pressesprecherin für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes Deutscher Bestatter und seiner angeschlossenen Gesellschaften zuständig.

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